Mit Unterstützung des Bundes der Steuerzahler (BdSt) ist ein Sieg in puncto Abgeltungsteuer beim Bundesfinanzhof erstritten worden. Von diesem Urteil profitieren vor allem Familien, die ihren Angehörigen ein Darlehen für berufliche oder betriebliche Zwecke gewähren. Darauf weist der BdSt aktuell im Rahmen einer Pressemitteilung hin.
Hierzu führt der BdSt weiter aus:
- Der BdSt fordert die Finanzverwaltung jetzt auf, die positive Entscheidung des obersten deutschen Steuergerichts zügig in der Praxis anzuwenden. Familien dürfen bei der Abgeltungsteuer nicht länger diskriminiert werden.
- Im Fall hatte ein Ehepaar aus Niedersachsen seinem Sohn und den erwachsenen Enkeln ein Darlehen gewährt. Die Darlehen dienten dazu, eine Mietimmobilie anzuschaffen. Das Darlehen entsprach solchen Bedingungen, wie sie unter fremden Dritten üblich sind. Das Finanzamt hatte von dem Ehepaar verlangt, die Zinsen aus dem Darlehen mit dem hohen persönlichen Steuersatz zu versteuern. Zu Unrecht, wie der Bundesfinanzhof entschied (VIII R 9/13).
- Die Finanzverwaltung darf nicht einfach vermuten, dass Familienangehörige den günstigen Abgeltungsteuersatz missbräuchlich ausnutzen. Es läge eine mit Art. 6 GG unvereinbare Diskriminierung der Familie vor, wenn der besondere Steuertarif für Kapitaleinkünfte allein deshalb ausscheidet, weil das Darlehen zwischen Familienangehörigen ausgegeben wird.
- Dies gilt auch dann, wenn aufgrund des Steuersatzgefälles zwischen dem Darlehensgeber und dem Darlehensnehmer ein so genannter Gesamtbelastungsvorteil entsteht. Damit können die Zinsen aus dem Darlehen bei den Eltern mit dem Abgeltungsteuersatz versteuert werden. Es gelten die gleichen Regeln wie bei Darlehen zwischen fremden Personen.
Quelle: BdSt, Pressemitteilung v. 20.8.2014